Familie Rafflesiaceae DUM.

Gattungs- und Artenzahl: 3 Gattungen mit 20 Arten, unter diesen 16 Arten der Gattung Rafflesia.
Habitus: Chlorophyllfreie Vollparasiten (Endoparasiten) ohne Wurzeln.
Blattmerkmale: Blätter stark reduziert oder fehlend.
Vermehrungsart / Pollenübertragung: Pflanzen meist monözisch, Bestäubung durch Insekten.
Blütenmerkmale und -anordnung: Kleine bis sehr große (Blütendurchmesser bis 1 m), häufig übel riechende, radiärsymmetrische Blüten, einzeln oder in Blütenständen.
Blütenaufbau: Perianth sepalin oder petalin, 4- oder 5(-10)-zählig, frei oder verwachsen, A5-100, mit dem Gynözeum oder der Griffelsäule verwachsen, nur mit fertilen Staubblättern, G4-8, synkarp, Fruchtknoten halbunterständig oder unterständig, mit 1 Griffel.
Fruchtformen: Beeren- oder Kapselfrüchte.
Verbreitung: Warm gemäßigte Zone, Subtropen und Tropen: S- und M-Amerika, SO-USA, Mittelmeergebiet, Mittlerer Osten, S-Afrika, Madagaskar, SO-Asien, Malaysia, Australien.
Taxonomische Einordnung: Die systematische Stellung der Familie ist noch nicht sicher geklärt. Ebenso werden die Familiengrenzen vielfach unterschiedlich gezogen und zu der Familie auch noch weitere, hier eigenständigen Familien zugeordnete Gattungen gezählt. Bei diesen handelt es sich um die Apodanthaceae (R. BR.) TAKHT. (Apodanthes, Berlinianche, Pilostyles / mit ca. 23 Arten), Cytinaceae A. RICHARD (2 Gattungen mit 10 Arten) und Mitrastemonaceae MAKINO (1 Gattung mit 2 Arten). Dahlgren - Überordnung Santaliflorae, Ordnung Santalales, Cronquist Unterklasse Rosidae, Ordnung Rafflesiales, APG - Unterklasse Magnoliidae, isolierte Familien. Aktuell auch der Ordnung Malpighiales zugeordnet.
Bilder: Siehe Pflanzenbildergalerie, Familie Rafflesiaceae.
Quellen und weitere Informationen: http://delta-intkey.com*, Stevens, P.F. (2001 onwards). Angiosperm Phylogeny Website*.

Weitere Bilder:
Cytinus hypocystis*: Fruchtstand mit Früchten Cytinus sanguineus*: Blüten beim Verlassen der Wurzel der Wirtspflanze Pilostyles thurberi*: parasitierend auf Dalea formosa, männliche Blüten
Cytinus hypocystis: Infloreszenzen kurz vor Beginn der Blütezeit Cytinus hypocystis: Infloreszenzen
Pilostyles thurberi*: die Abbildung zeigt Längsschnitt durch die ca. 4 mm hohen männlichen Blüten und den Stengel des Wirtes Dalea formosa, der vom endophytischen
Haustorium vollständig durchdrungen ist
Apodanthes sp.* mit Blütenknospen (rechts und Mitte oben), geöffneten Blüten (oben) und jungen Früchten (unten); das Perianth ist weiß, die Deckblätter gelb; nach Blütezeit verbleibt auf Wirt tassenförmige Vertiefung (s. unten) Bdallophyton americanum*: männliche Pflanze auf Wurzeln einer Bursera sp. Bdallophyton americanum*: weibliche Pflanze auf Wurzeln einer Bursera sp. Rhizanthes zippelii*: typischer Standort in S-Thailand; unten ist eine voll entwickelte Blüte zu erkennen, in der Mitte eine Reihe von Knospen
Rhizanthes zippelii*: große, einen Umfang von 14 cm aufweisende Blütenknospe Rhizanthes zippelii*: Blütenknospe 12 h vor dem Öffnen mit bereits geöffneten Deckblättern Rhizanthes zippelii*: Blüte 6 h nach ihrem Öffnen um Mitternacht Rhizanthes zippelii*: frisch geöffnete männliche Blüte Rhizanthes zippelii*: Frucht (Umfang 22 cm)
Rafflesia pricei*: parasitierend auf Tetrastigma lanceolarum mit sich öffnender Blütenknospe Rafflesia pricei*: parasitierend auf Tetrastigma lanceolarum mit sich voll entwickelter Blüte Rafflesia arnoldii*: parasitierend auf einer Tetrastigma sp. (Vitaceae); die Blüte besitzt einen Durchmesser von etwa 1 m (!) und ist damit die größte Angiospermenblüte Rafflesia sp.*: Blüte, die von Männerhand berührt wird  

© Thomas Schoepke